1985

Aus dem Gemeindeleben

Zum Wetter und zur Ernte:
Mit viel Schnee und grimmiger Kälte hielt das neue Jahr seinen Einzug. Das Thermometer zeigte Minustemperaturen von 20° C an, die bis zum 20. Januar andauerten. Danach setzte Tauwetter ein und der Schnee schmolz bis Ende des Monats dahin. Ab 9. Februar wurde es wieder sehr kalt; wiederum herrschten Temperaturen bis minus 20° C und es lag kaum Schnee. Gegen Ende Februar bis Mitte März wurde es wärmer, als dann plötzlich Schnee fiel und wiederum heftiger Frost einsetzte. Erst in der 2. Aprilhälfte erfolgte die Frühjahrsbestellung. Kaum waren die Bauern mit der Feldarbeit fertig geworden, wurde es nochmals sehr kalt für diese Jahreszeit; Schnee- und Graupelschauer wechselten in ständiger Folge.

Das Vieh konnte deshalb erst in der 2. Maihälfte auf die Weiden getrieben werden. Während des ganzen Monats Juni war warmes, schönes Wetter, sodaß das Heu bestens eingebracht werden konnte.

Umso schlechteres Wetter herrschte dann während der Getreideernte; fast alles Korn mußte künstlich nachgetrocknet werden, was bekanntlich bei den Heizölpreisen enorme Kosten verursachte.

Der Herbst war viel zu trocken; bei der Getreideaussaat wartete man vergeblich auf Regen.

Vereinsleben:
Mit der Generalversammlung und einem anschließendem Ball läutete der Schützenverein die diesjährige „Ballsaison“ ein.

Es folgte Fastnachtssonntag eine gut besuchte Karnevalsverantstaltung des Bleiwäscher Clubs mit den üblichen Darbietungen. Während beider Veranstaltungen spielte die Blaskapelle aus Hegensdorf.

Wie in jedem Jahre richtete unser Sportverein den Maiball und sein Sportfest, verbunden mit einem Fußballpokalturnier, aus.

Das letzte Juliwochenende gehörte traditionsgemäß den Schützen, die ein ganz besonderes Ereignis feierten: Vor 50 Jahren hatte Albert Ellebracht in Bleiwäsche den Vogel abgeschossen und seine junge Frau Johanna zur Königin gewählt. Da beide sich noch bester Gesundheit erfreuten, wurden sie in einer geschmückten, von Pferden gezogenen Kutsche abgeholt und im Festzug durch unser Dorf zur Festhalle gefahren, wo ihnen die gebührenden Ehrungen zuteil wurden, für die sich der Jubelkönig mit rührenden Worten bedankte.

Der Zufall hatte es im Vorjahre so gewollt, daß der älteste Sohn Josef Ellebracht den Vogel abgeschossen hatte und an diesem Schützenfestsonntag auch König war, ein schönes Zusammentreffen für die Familie und den Verein, was natürlich entsprechend gefeiert wurde. Silberkönig war in diesem Jahre Bankdirektor Johannes Niggemann aus Brilon, der vor 25 Jahren als Bleiwäscher Bürger und Schütze den Vogel abgeschossen hatte. Er ließ sich von seinem Elternhause abholen und wurde dann in der Festhalle ebenfalls geehrt.

Eine weitere Ehrung und mit einem schönen Geschenk bedacht, erfuhr der 1. Vorsitzende und Oberst Heinz Becker für seine 25-jährige Amtszeit in Anerkennung seiner Verdienste um den Schützenverein.

Aus all diesen Anlässen hatten die Offiziere des Vereins die große Festhalle mit einem neuen Anstrich während der Wintermonate versehen. Etwas ganz Besonderes hatte jedoch unser langjähriger Fahnenoffizier Hubert Wittler für den Verein „gebastelt“, nämlich: eine riesige Königskrone aus Kupfer und blauem Samt mit 120 Glühbirnen prangte erstmals in der Festhalle über dem Königstisch. Hubert Wittler hat ein Prachtstück vollbracht, das weit und breit seinesgleichen sucht. Ihm geholfen bei den Näharbeiten und Überziehen der Krone hat ihm Elisabeth Finger, die Ehefrau unseres Schriftführers.

Neuer König wurde Otto Feldmann aus Brilon, ehemaliger Bleiwäscher Bürger, der Frau Hermine Wiggen aus Bleiwäsche zur Königin wählte.

Bautätigkeit:
2 Wege, „der Potthofsweg“ und „unter der Hütte“ erhielten einen neuen Teerüberzug; ersterer kostete 27.100 DM und der andere 7.500 DM. Die ortsansässige Firma Eley führte die Arbeiten aus. Der Sportlertrakt in der Gemeindehalle wurde vom Sportverein neu hergerichtet; ein schöner Clubraum neben den Sanitärräumen wurde erstellt von den Mitgliedern des Sportvereins, während die Stadt Wünnenberg die Materialkosten übernahm.

In den Toilettenräumen der Gemeindehalle wurden neue Fenster eingebaut; ebenfalls im Feuerwehrgerätehaus, beides mit Isolierglas durch die Firma Kersting von Leiberg.

Das Hotel Egert erbaute für seine Mitarbeiter ein neues Wohnheim neben dem Hauptgebäude.

Die Firma Friedhelm Sprenger erweiterte sich mit einer großen Lagerhalle in Richtung Süden, wo die Stadt ihr ein weiteres Grundstück verkauft hatte.

Im Baugebiet errichteten Udo Leißmann und Hermann Maas zwei neue Wohnhäuser. Das „große“ Bauen der Vorjahre war vorbei.

Zum Haushalt:
Im Verwaltungshaushalt der Stadt Wünnenberg betrugen die Ein- und Ausgaben 15.923.433,93 DM und im Vermögenshaushalt 5.171.156,13 DM.

Die Grundsteuer A = 200 % und die Grundsteuer B = 220 % blieben unverändert, nur die Gewerbesteuer wurde auf 320 % erhöht.

Ebenfalls unverändert gegenüber 1984 blieben Müll-, Kanal-, und Friedhofsgebühren, während der Wasserpreis erneut um 10 Pfennige pro Kubikmeter auf 1,50 DM und die jährliche Grundgebühr auf 96 DM angehoben wurden, um den Haushalt des Wasserwerkes auszugleichen.

Für aus dem Steinbruch entnommenes Material entrichtete die Mitteldeutsche Hartsteinindustrie 151.467,83 DM an die Stadt Wünnenberg. In diesem Jahre wurden keine neuen Grundstücke für die Erweiterung in Anspruch genommen.

Allgemeines:

Bei einer Gesamtbettenzahl von 192 meldete der Fremdenverkehrsverein 38.471 Übernachtungen, eine beachtliche Steigerung gegenüber dem Vorjahre.

Die Stadtverwaltung wählte zu ihrem neuen Schiedsmann Herrn Albert Meiwes aus Elisenhof, zu seinem Stellvertreter Herrn Bernhard Stratmann aus Leiberg und Herrn Wilhelm Voßmann aus Haaren für das gesamte Stadtgebiet Wünnenberg.

Neuer Wildschadenschätzer wurde Herr Heinz Hüser aus Wünnenberg, seine Stellvertreter sind die Herren Konrad Schulte aus Haaren und Josef Gerlach aus Fürstenberg.

Pater Josef Bunse gab folgende Zahlen für die Chronik an: 8 Taufen, 11 Erstkommunikanten, 6 Trauungen und 11 Todesfälle.

Die Hauptkollekten erbrachten:        Misereor                           3.350 DM
                                                   Adveniat                          5.000 DM
                                                   Weltmission                      1.100 DM
                                                   Caritas                             1.620 DM
                                                   Diaspora                             555 DM
                                                   Kinderweihnachtsopfer:        375 DM

Nachtrag
Der südliche Friedhofsteil wurde in diesem Jahre eingeebnet und soll ab dem nächsten Jahre neu belegt werden.

1986

Aus dem Gemeindeleben

Zum Wetter und zur Ernte:
Mit wenig Schnee und für die Jahreszeit zu mild hielt das neue Jahr seinen Einzug. Ende Januar aber wurde es sehr kalt und diese Kälte dauerte den Februar über an; Temperaturen bis minus 20° C bei relativ wenigem Schnee waren keine Seltenheit. Am weißen Sonntag dem 5. April, lag hoher Schnee. Schneepflüge fuhren die Wege frei, damit die Kinder und Kirchgänger zur Kirche kamen.

Die Frühjahrsbestellung der Landwirte konnte erst in den letzten Apriltagen erfolgen. Danach setzte schönes Wetter ein und es blieb trocken bis nach der Heuernte, die bestens eingebracht wurde. Leider kann der Chronist das nicht von der Getreideernte sagen, die bei nassem Wetter nach Hause kam. Alles Korn mußte getrocknet werden, was bei den Heizölpreisen erhebliche Kosten verursachte.

Die Herbstaussaat dagegen erfolgte bei günstigem Wetter. Mitte Dezember fiel sehr viel Schnee und nach langer Zeit hatten wir endlich wieder „Weiße Weihnacht“. Auch sehr kalt war es. Dann aber schlug in den letzten Monatstagen plötzlich das Wetter um und es regnete unentwegt in Strömen; der Schnee schmolz dahin und Überschwemmungen waren die Folge, weil das Wasser nicht so schnell wegfließen konnte. Zum Jahresende lag kein Schnee mehr.

Vereinsleben:
Da hierüber in jedem Jahre ausführlich berichtet wurde, soll diesmal lediglich erwähnt werden, daß die Feste in der üblichen Reihenfolge der Vorjahre abliefen und ohne besondere Zwischenfälle gefeierte wurden. Während des Schützenfestes waren hochsommerliche Temperaturen. König wurde das Vorstandsmitglied Antonius Finger, der Schriftführer des Schützenvereins und er nahm seine Frau Elisabeth zur Königin.

Bautätigkeit:
Der Wirtschaftsweg zum alten Sportplatz erhielt erhielt einen neuen Teerüberzug für 19.650 DM. Die Arbeiten wurden von der Firma Eley, Bleiwäsche, ausgeführt.

Einige unbedeutende Feldwege wurden im Zuge der Flurbereinigung ausgekoffert und mit Steinmaterial – hauptsächlich: Vorabsiebung – ausgebaut, eine Bauweise, gegen die im Treckerzeitalter seitens der Landwirtschaft und der Stadt , starke Bedenken bestanden.

Aber neuerdings hieß es wieder: zurück zur Natur und kein Teer mehr!

Der Sportplatz von Bleiwäsche war in den letzten Jahren sehr holprig und uneben geworden. Um die stark angegriffene Oberfläche wieder in einen bespielbaren Zustand zu bringen und die Strapazierfähigkeit zu erhöhen, wurden Arbeiten in Höhe von 21.875,79 DM an eine Spezialfirma vergeben, die mit einem Gerät Löcher in geringem Abstand in den Boden bohrten, um hierin Sand zu verfüllen. Danach wurde abgewalzt und der Platz neu eingesät. Ob mit den durchgeführten Arbeiten die geplante Wirkung erzielt wird, bleibt abzuwarten.

Der alte Feuerlöschteich an der Brunnenstraße wurde zugekippt und die gegenüberliegende Quelle neu hergerichtet. Der Teich wurde für Feuerlöschzwecke nicht mehr benötigt und war im Laufe der Jahre ein „unsauberer Fleck“ in unserem Dorf geworden. Für das anfallende Regenwasser wurde mit hiesigen Bruchsteinen eine breite Rinne gepflastert und die Restfläche bepflanzt. Beide Maßnahmen wurden im Zuge der Dorferneuerungsmaßnahme (Amt für Agrarordnung in Arnsberg) von der hiesigen Firma Eley für 30.000 DM durchgeführt. Hierzu erhielt die Stadt einen Zuschuß von 80 %.

Im Zuge der Dorferneuerung wurden auch einige ältere Bauernhäuser-Fassaden, Giebel usw. instandgesetzt, wofür die Besitzer bis zu 40% Beihilfe erhielten.

Im Bebauungsplan wurden keine Neubauten errichtet.

Zum Haushalt:
Die Ein- und Ausgaben des Gesamthaushaltes der Stadt Wünnenberg betrugen in diesem Jahr: 21.727.235,54 DM; ( 17.114.668,55 + 4.612.566,99). Die Grundsteuer A und B und die Gewerbesteuer wurden gegenüber 1985 nicht verändert. Auch die Friedhofsgebühren blieben unverändert. Notgedrungen mußte die Stadtvertretung folgende Gebühren erhöhen: Müll für das 240 l Gefäß = 158 DM und für das 120 l Gefäß = 112 DM.

Die Hundesteuer wurde auf 60 DM festgesetzt; Die Kanalgebühr erhöhte sich auf 2,40 DM je cbm. Wasser und der Wasserpreis ebenfalls auf 1,60 DM, zuzüglich 108 DM Grundgebühr pro Jahr. Nachstehend sollen einmal die Wasserverbräuche der letzten Jahre festgehalten werden:    

                1982 =     50.352 m³
                1983 =     54.228 m³
                1984 =     53.058 m³
                1985 =     57.041 m³
                1986 =     56.820 m³.

Das entspricht einem durchschnittlichen Tagesverbrauch in 1985 von 156,28 m³.

Nachdem die Stadt Wünnenberg schon seit Jahren 1 DM für die Jugendarbeit an die einzelnen Ortsteile pro Jahr und Einwohner zahlte, beschloß der Rat, ab 1986 erstmals 0,50 DM pro Einwohner und Jahr an die Ortsteile für die Altenbetreuung zu zahlen.

Ab 1. April dieses Jahres wurde die Jagd der Gemarkung neu verpachtet auf 9 Jahre. Den Zuschlag erhielten die 2 Pächter: Kaufmann Klingenthal aus Paderborn und Brotfabrikant Reineke aus Salzkotten für 11.400 DM, ein hoher Liebhaberpreis für die knapp 220 ha Fläche.

Allgemeines:
Der Fremdenverkehrsverein gab für dieses Jahr 36.847 Übernachtungen an.

Pater Bunses kirchliche Zahlen waren: 8 Taufen, 15 Erstkommunikanten, 5 Trauungen und 4 Sterbefälle.

Die Hauptkollekten erbrachten:        

                Misereor             4.100 DM
                Adveniat            4.700 DM
                Weltmission        2.200 DM
                Caritas               1.125 DM
                Diaspora               445 DM.

Der Steinbruch:
Unser Steinbruch wurde in diesem Jahre das Sorgenkind von Bleiwäsche, nicht etwa, weil der Bruchzins mit 147.970,07 DM gegenüber dem Vorjahre leicht zurückgegangen war. Auch nicht wegen des Ankaufs einer angrenzender Fläche von 0,83 ha des Landwirts Johannes Finger zu den üblichen Preisen von 10 DM je m².
Zweimal waren Steinbrocken bei Sprengungen im Bruch in unser Dorf geflogen, durch die – Gott sei Dank – jedoch niemand Schaden erlitten hatte. Diese Vorkommnisse sorgten für erhebliche Unruhe in unserer Bevölkerung. - Es bildete sich eine Bürgerinitiative – angeführt von dem Maurer Bernhard Lausen, die etwa 80 Unterschriften sammelte, womit sie gegen eine geplante Steinbrucherweiterung beim Regierungspräsidenten in Detmold protestierten.

Die jetzige Betreiberfirma: Mitteldeutsche Hartsteinindustrie, hatte nämlich im März einen Abgrabungsantrag auf Erweiterung des Bruches um ca. 45 Morgen gestellt. Seit der Übernahme des Bruches von der Firma Eley hatte der jetzige Betreiber erkannt, daß der Stein wegen seines hohen  Co-Ca-3 Gehaltes (Calcium-Karbonat) - fast 99 % - zu wertvoll für den Straßenbau sei. Deshalb plante die Geschäftsführung in Frankfurt, ein großes Mahlwerk für 5 bis 6 Millionen DM zu errichten, um den Stein zu Kalkmehl zu verarbeiten, das dann für verschiedene Industriezwecke Verwendung finden sollte, vornehmlich für die Entstaubung von Kohlekraftwerken.

Um diese Investitionen vorzunehmen, verlangte die Geschäftsführung eine Sicherheit für eine größere und längere Ausbeute des Steinbruches auf wenigsten 30 Jahre. Der Stadt war unterbreitet worden, daß die Firma nicht bereit sei, die erwähnte Investition für das Mahlwerk vorzunehmen, falls die beantragte Genehmigung auf Erweiterung nicht erteilt würde, da sie dann nicht lohnend sei. Der Betrieb müßte nach Jahren auslaufen.

Der Stadtrat stand diesem Vorhaben grundsätzlich wohlwollend gegenüber, beschloß jedoch gleichzeitig, daß die Ausbeute sich nicht emmissionsschädigend auf unseren Ort, insbesondere durch Luftverstaubung, Lärm und Erschütterungen auswirken dürfte.

Jedoch mehrten sich die Stimmen aus der Bevölkerung in Bleiwäsche zusehends gegen diese beabsichtigte Erweiterung. Da jedoch das Vorhaben für unseren Ort insbesondere im Hinblick auf einen weiteren Bestand des Betriebes neben den zu befürchtenden Emmissionsschäden von erheblicher Bedeutung war, beschloß unser Stadtrat am 05.08.1986, für den 03.10 1986 eine Bürgerversammlung in die Gemeindehalle einzuberufen, um die Bevölkerung genauestens zu informieren, aber auch deren Meinung zu erfahren. Zugegen waren außer einigen Ratsmitgliedern, 134 Bleiwäscher Bürger, die von Stadtdirektor Bonefeld und dem Geschäftsführer, Herrn Rduch über das Vorhaben unterrichtet wurden. Der Planerfasser für die Erweiterung, Herr Stockmann von der Firma Eckebrecht, Kehlheim, Taunus, erläuterte anhand von Karten die gesamte Materie.

Auch ein Sprengsachverständiger erteilte Auskunft.

Leider beteiligten sich nur 11 Besucher an der Aussprache. Die jeweiligen Wortmeldungen gegen eine Erweiterung wurden immer von starkem Beifall bedankt. Für eine Erweiterung war an jenem Abend niemand, selbst die bei der Firma Beschäftigten argumentierten nicht dafür. Der Tenor war, daß es bei den jetzt genehmigten Abgrabungsgrenzen verbleiben sollte und man weitere Sohlen in der Tiefe ausbeuten sollte. Wenn das Material später nicht mehr ausreiche, könnte der Abbau in westlicher Richtung auf dem Eigentum des Grafen von Spee erfolgen.

Aus dieser Bürgerversammlung zog unser Bürgermeister das Fazit und unterrichtete die Stadtvertretung über deren Verlauf. Eindeutig könne man sagen, daß den Diskussionsbeiträgen in der Versammlung entnommen werden müsse, daß die Mehrheit unserer Bürger gegen die geplante Erweiterung seien. Nach seinem Ermessen könne man daher nicht gegen den Willen der Bevölkerung der Erweiterung zustimmen. Die Bleiwäscher Bürger hätten dies letztlich selbst zu verantworten. Dem Stadtrat schlug er vor, den Willen der Bürger zu respektieren, woraufhin dann abgestimmt wurde, nachdem weitere Diskussionen im Rat stattgefunden hatten. Bei drei Stimmenthaltungen stellte der Rat fest, unter den gegebenen Umständen dem Vorhaben auf Erweiterung zur Zeit nicht zustimmen zu können.

Was nun werden wird, muß die Zukunft zeigen! Vorerst herrscht wieder Ruhe in unserem Dorf in dieser Angelegenheit!

1987

Aus dem Gemeindeleben

Zum Wetter und zur Ernte:
Das Jahr begann ohne Schnee, aber mit großer Kälte bis minus 23° Celsius, die den ganzen Januar und Februar über anhielt. Der Winter 86/87 wird in die Geschichte eingehen als einer der kältesten, hartnäckigsten und längsten seit 130 Jahren.

Zum Glück lag überall auf den Feldern eine geschlossene Schneedecke, sodaß die Wintersaaten keinen Schaden litten. Am 2. März – Fastnacht – erlebte Bleiwäsche und darüber hinaus weite Teile des Paderborner Landes ein außergewöhnliches Naturereignis, den „großen Eisregen“. Es war ein Jahrhundertphänomen, selbst älteste Mitbürger konnten sich nicht erinnern, je ein Naturereignis dieser Art und dieses Ausmaßes erlebt zu haben. Regen, Frost und Wind zauberten bizarre Eiskompositionen. Bedauerlicherweise hatte der Eisregen Schäden in Millionenhöhe verursacht. Unter der Last des Eispanzers gingen viele Bäume zu Bruch, ja sogar 17 stählerne Strommasten der VEW knickten ein, weil sie dem Gewicht der eisumhüllten Leitungsdrähte nicht standhalten konnten. Schaden für die VEW = 6 Mio. DM. Danach schneite es den ganzen März über und das Thermometer fiel bis minus 15° C. Der Monat April dagegen war ungewöhnlich warm, und der Schnee schmolz dahin. Bei der Wärme trockneten die Felder schnell ab, sodaß die Frühjahrsbestellung zügig vonstatten ging.

Am 3. Mai jedoch schlug das Wetter wieder um in Kälte mit Schnee- und Graupelschauern. Am 21. Mai tobten heftige Schneestürme mit Temperaturen um den Gefrierpunkt, die bis Ende Mai währten.

Nun wurde es wärmer und das Vieh konnte ausgetrieben werden, bis Anfang Juni ein Dauerregen einsetzte, der leider vier ganze Wochen währte. Die Bauern holten abends ihre Kühe in den Stall und brachten sie morgens wieder hinaus, um die Tiere vor den Regenmassen zu schützen. Wiesen und Weiden sahen verheerend aus vom Laufen der Tiere und den Fahrspuren der Schlepper. Ein großer Teil der Heuernte verdarb und wurde nicht mehr nach Hause gefahren. Es regnete auch während der Getreideernte immer wieder, die nur unter großen Mühen eingebracht werden konnte.

Abschließend muß noch erwähnt werden, daß am 2. Pfingsttag ein Sturm mit einer Stundengeschwindigkeit von 110 km tobte, der wiederum Schäden in unserem Dorf anrichtete.

Vereinsleben:
Die Vereinsfeste wurden wie üblich alljährlich in gewohnter Weise gefeiert. Leider verregnete das Schützenfest in diesem Jahre; während des Vogelschießens am Montag mußte eine große Plane unter der Vogelstange gespannt werden, um den Schützen das Schießen bei heftigem Regen zu ermöglichen. König wurde Anstreicher Ferdi Lausen, der seine Ehefrau Maria zur Königin wählte.

Auf dem diesjährigen Kreisschützenfest des Altkreises Büren in Haaren schoß unser Altkönig (1986) Antonius Finger den Vogel ab und wurde nun der „König der Könige“. Damit kehrte das Kreisschützenfest nach 30 Jahren an seine Wiege zurück; denn im Jahre 1958 war vom Heimatschutzverein Bleiwäsche erstmals im Kreis Büren ein Kreisschützenfest ausgerichtet worden.

So wird wohl unser Ort im nächsten Jahre das größte Fest seiner Geschichte erleben; nämlich als Ausrichter des 31. Kreisschützenfestes, das von den Schützen als das „Fest der Feste“ bezeichnet wird, hoffentlich bei gutem Wetter!

Bautätigkeit:
Die Bautätigkeit war gering; lediglich zwei Wohnhäuser wurden errichtet: Hermann Krämer im Wiesengrund und Hansi Müller auf der Althofstelle in der St. Agathastraße.

Für die nötigsten Unterhaltungsmaßnahmen an den Gemeindestraßen standen dem Ort nur 5.000 DM zur Verfügung.

Die Fassade unseres Feuerwehrgerätehauses wurde vom Malermeister Heinrichs für knapp 6.000 DM neu gestrichen.

Im Feldrain wurde eine neue Bushaltestelle für die Bewohner der neuen Baugebiete eingerichtet.

An der Gemeindehalle stiftete die Brauerei Westheim ein Transparent mit der Aufschrift „Gemeindehalle“ sowie der Schutzmarke „Hirschbräu – Pilsener“.

Auf Grund des vor Jahren erstellten Dorfentwicklungsplanes hatte das Landesamt für Agrarordnung Münster für den Ausbau des Dorfplatzes an der Kirche eine Beihilfe von 80 % bewilligt. Die Gesamtkosten werden ca. 520.000 DM betragen, die Beihilfe rund 416.000 DM ausmachen. Wir hoffen, daß durch diese Maßnahme unser Dorfbilde verbessert wird. Die einheimische Firma Eley führte die Arbeiten aus, die wohl im Frühsommer 1988 beendet sein werden.

Zum Haushalt:
Der Haushalt der Stadt Wünnenberg überschritt erstmals die 30 Millionenmarke, da einige „dicke Brocken“ im Vermögenshaushalt „steckten“. Die Ein- und Ausgaben betrugen 30.483.984 DM; davon 16.972.111 DM im Verwaltungshaushalt und 13.511.873 DM im Vermögenshaushalt.

Die Hebesätze für Grund- und Gewerbesteuer blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert. Ebenfalls wurden von der Stadtvertretung für dieses Rechnungsjahr keine Erhöhung der Steuern, Gebühren und Beiträge beschlossen.

Nach dreijähriger Vorbereitungszeit hatte die Stadt Wünnenberg im November ein Heimatbuch herausgebracht. Neben vielen Beiträgen in dem 616 Seiten umfassenden Buch mit vielen Abbildungen ist die Geschichte des Dorfes Bleiwäsche unter dem Titel „Von Bergleuten gegründet“ auf 20 Seiten beschrieben worden. Es kostet zur Zeit 50 DM und kann vom Chronisten bestens empfohlen werden. In Bleiwäsche wurden bisher bereits 211 Bücher gekauft; ein nicht erwartetes Ergebnis.

Allgemeines:
Der Fremdenverkehrsverein gab für dieses Jahr knapp 35.000 Übernachtungen an, also ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr.

Unser Pater Bunse teilte mir folgende Zahlen mit: 16 Taufen (doppelte wie 1986), 10 Erstkommunikanten, 4 Trauungen und 7 Sterbefälle.

Die Hauptkollekten erbrachten:        
                Misereor                                2.000 DM
                Adveniat                               4.000 DM
                Weltmission                           1.200 DM
                Caritas                                     905 DM
                Kinder – Weihnachtsspende       233 DM
                Sternsinger                              882 DM

Das Pfarrfest brachte den stolzen Erlös von rund 6.000 DM.

Zum Steinbruch:
Wenn der Chronist im vergangenen Jahre von unserem Steinbruch als dem Sorgenkind der Gemeinde geschrieben hat, so kann er das gleiche in diesem Jahr wieder berichten, trotz einer Steigerung von ca. 6.000 DM auf 154.209,93 DM Bruchzins gegenüber dem letzten Jahr.

Im Juli entdeckten 2 Hobbyhöhlenforscher – Andreas Schudelski aus Brilon – Rösenbeck und Matthias Erlemeyer aus Brilon-Hoppeke, bei Abgrabungsarbeiten im Bruch eine Höhle, die durch einen ca. 12 m tiefen, senkrechten Schacht zu erreichen ist. Sie ist etwa 40 m * 20 m groß und 5 m bis 6 m hoch. Es hieß, dies sei die wohl größte Höhle der Briloner Hochfläche.

Am 21. Juli fand ein kurzfristig anberaumter Termin im Steinbruch statt, an dem Vertreter des Landschaftsverbandes – Bodendenkmalpflegeamt -, der Universität Münster, des Geologischen Landesamtes in Krefeld, einige Höhlenforscher sowie Stadtdirektor Bonefeld und Ortsvorsteher Becker teilnahmen und die Höhle besichtigten.

Die Sprengungen und Abgrabungsarbeiten in diesem Bereich mußten bis auf weiteres eingestellt werden, sehr zum Bedauern und Nachteil der Betreiberfirma Mitteldeutsche Hartsteinindustrie (= MHI).
Es entstand ein unglaublicher Rummel wegen der angeblichen Tropfsteinhöhle in unserem Dorf.

Sofort bildeten sich wieder zwei Parteien im Bleiwäsche; die eine kämpfte für den Erhalt der Höhle, die andere befürchtete - falls sie unter Schutz gestellt würde - daß der Abbau des Gesteins nicht mehr lohnend sei und Arbeitsplätze bei der MHI und deren Tochtergesellschaft Eley gefährdet werden könnten.

Dieter Hülshoff aus Bleiwäsche übergab während einer Stadtratssitzung eine Liste mit 878 Unterschriften, davon ca. 70 Bürger unseres Dorfes, die sich für den Erhalt der Höhle aussprachen.

Über dreißig Veröffentlichungen erschienen in den Zeitungen (auch die Bildzeitung berichtete). Sogar WDR und das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) haben über die Höhle mehrfach berichtet.

Am Sonntag, dem 9. August fand in unserer Gemeindehalle eine Diavorführung über die Höhle statt, an der über 200 Personen teilnahmen. Für den 19. Oktober hatte die Bezirksregierung in Detmold zu einer Besprechung in das Hotel Waldwinkel zwecks einer eventuellen Unterschutzstellung eingeladen. Die Teilnehmer waren Vertreter der Bezirksregierung, des Kreises Paderborn, des Gewerbeaufsichtsamtes, Stadtdirektor Bonefeld, Bürgermeister Dören und Ortsvorsteher Becker. Die vierstündige Besprechung endete mit dem Ergebnis, daß im Bereich der Höhle bis Ende des Jahres keine Sprengungen und Abgrabungen vorgenommen werden dürfen.

Am 11. und 16. November fanden weitere Anhörungstermine in Detmold statt, wo das Für und Wider Gegenstand der Besprechung waren. Danach ordnete der Regierungspräsident eine Ordnungsverfügung bezüglich der einstweiligen Sicherstellung bis zum 31.12.1987 an.

Kurze Zeit später entschied er endgültig, die Höhle für die Dauer von zwei Jahren unter Schutz zu stellen. Während dieser Zeit soll sie von Wissenschaftlern und Forschern erforscht und untersucht werden.

Nach dem Ablauf dieser Frist soll dann endgültig über das Schicksal der Höhle entschieden werden, entweder sie als Naturdenkmal zu erhalten oder diesen Bereich für die weitere Ausbeute wieder freizugeben.

Aus der Sicht des ehemaligen Bürgermeisters und jetzigen Ortsvorstehers von Bleiwäsche, möchte ich einen kurzen Rückblick über die Entstehung und Entwicklung des gemeindlichen Steinbruches geben.

Am 25. Januar 1946 beschloß die Gemeindevertretung Bleiwäsche, der Baufirma Josef Eley eine Fläche aus dem damaligen hängigen Waldgrundstück „Düstertal“, Flur 2 Nr. 32 = 19.83,57 ha groß, für die Ausbeute von Steinmaterial für den Straßenbau zum Pachtpreis von 15,- Reichsmark je Morgen und einem Bruchzins von 18 Pfennigen je Tonne entnommenem Steinmaterial zu überlassen.

Zuvor hatte Eley aus einem benachbartem Grundstück der Gemarkung Madfeld Steine gebrochen. In der Folgezeit entwickelte sich diese Firma zum bedeutendsten Betrieb von Bleiwäsche und zu einem der größten im Bereich der jetzigen Stadt Wünnenberg. 1950 beschäftigte Eley schon 55 Personen, in den 60er und 70er Jahren über 100 Personen, und heute sind es im Steinbruch ca. 20 und bei der Straßenbaufirma rund 50 Personen.

Viele haben hier ihre gesicherte und ortsnahe Arbeitsstelle gehabt, für so manche Familie wurde dadurch das Einkommen gesichert. Der Chronist muß berichten und will festhalten, daß wohl jeder Bleiwäscher Bürger von dem Existieren der Firma Eley seinen Nutzen hatte. Am 20. Oktober 1960 wurde zwischen der Gemeinde und Eley ein neuer Vertrag abgeschlossen, der unter anderem den Betreiber verpflichtete, nur aus gemeindeeigenen Flächen, also nicht aus Privatgrundstücken, Steinmaterial zu brechen.

Seitdem hat die Gemeinde Bleiwäsche und später die Stadt Wünnenberg von zwölf Eigentümern in langen Verhandlungen 7.98,45 ha angrenzende Grundstücke angekauft, teils durch Bezahlung, teils durch Grundstückstausch plus Ausgleichszahlung, um dem Betrieb ausreichendes Steinmaterial zur Verfügung zu stellen. Für das Tauschverfahren wurden 6.45,27 ha landwirtschaftliche Fläche bereitgestellt, für den Ankauf 531.083,70 DM aufgewandt.

An Bruchzins wurde bis heute rund 1,8 Millionen DM gezahlt, neben dem Pachtpreis von 15 DM pro Morgen Fläche. Dieses Geld wurde überwiegend in Bleiwäsche angelegt; erinnert sei an den Bau der Leichenhalle, der Schützenhalle, des Sportplatzes, der Erweiterung der Volksschule, der Kläranlage, der Kanalisation, des Feuerwehrgerätehauses, sowie an die nicht unerheblichen Aufwendungen zur Sicherung der Wasserversorgung unseres Dorfes. Um die auf den gepachteten Steinbruchflächen vorgenommenen Investitionen, wie Teermischanlage und zwei Brecheranlagen abzusichern, wurden der Firma Eley am 4. Oktober 1982 zwei Grundstücke, auf denen ihre Anlagen erbaut wurden, in Größe von 2.22,75 ha für 3,50 DM pro m² verkauft. Sollte der Steinbruch nicht mehr betrieben werden, kann die Stadt die beiden Grundstücke zurückverlangen.

Im Jahre 1983 gab der Firmeninhaber Josef Eley seinen gesamten Betrieb auf, den dann nach gemeinsamen Bemühungen zwischen Stadt und MHI, Frankfurt, die genannte Firma übernahm. Die MHI ging auf alle Verpflichtungen des bestehenden Pachtvertrages vom 20.10.1960 mit seinen elf Nachträgen und die des Kaufvertrages vom 04.10.1982 ein.

Für unsere Region und vor allem für die Beschäftigten war es gut, einen potenten Übernehmer gefunden zu haben.

Neben dem Eigentum im Steinbruch von 2.22,75 ha nimmt die MHI zur Zeit rund 73 Morgen in Anspruch. Außer Bruchzins und Pachtpreis räumt die Firma der Stadt einen Nachlaß von 10% ein für Baumaßnahmen im Ortsteil Bleiwäsche, sofern diese nicht bezuschußt werden.

Der Pachtvertrag läuft bis zum 31.12.2020!


1988

Aus dem Gemeindeleben

Zum Wetter und zur Ernte:
Auch dieses Neue Jahr begann mit sehr milden Temperaturen, die die Monate Januar und Februar über anhielten. Es war überhaupt kein richtiger Winter; am 22. Januar fiel der erste Schnee, der jedoch schon nach 2 Tagen dahinschmolz, weil es wieder sehr warm wurde. Um die Monatswende Februar/März glaubte man, der Winter sei endgültig vorbei, als er dann aber in aller Schärfe doch noch kam; viel Schnee fiel den ganzen März über. Erst Anfang April stiegen die Temperaturen bis 20° Celsius, sodaß der letzte Schnee dahinschmolz.

Schnell trockneten die Felder ab, und die Frühjahrsbestellung ging zügig vonstatten. Aber an den beiden Pfingsttagen waren hier die Wiesen und Felder weiß von Reif bei einer Temperatur von minus 20° C. Während der Monate April, Mai und Juni herrschte eine große Trockenheit, nur 30 mm Regen fielen.

Das Gras wuchs spärlich und das Sommergetreide auf den Feldern wurde zusehends weniger und dünner. Beides konnte bei großer Hitze problemlos eingebracht werden. In der Hauptgetreideernte dagegen herrschte recht unbeständiges Wetter. Der Spätherbst war recht schön; im Dezember fiel an nur zwei Tagen Schnee. Das alte Jahr endete mit Temperaturen um plus 10° C bei trüben Nebelwetter.

Vereinsleben:
Karneval, Sportfest und die üblichen kleinen Feste wurden wie in den vergangenen Jahren in bekannter Weise gefeiert. In 1988 konzentrierte sich fast alles auf das 125- jährige Bestehen des Heimatschutzvereins und das noch größere Kreisschützenfest des Altkreises Büren, nachdem unser Schützenkönig Antonius Finger im Vorjahre in Haaren den Vogel abgeschossen hatte und somit unser Schützenverein in diesem Jahre Ausrichter des 31. Kreisschützenfestes war, das vor 30 Jahren in Bleiwäsche ins Leben gerufen wurde.

Zunächst zum 125-jährigem Jubiläumsschützenfest, das vom 30. Juli bis 1. August bei herrlichem Sommerwetter gefeiert wurde und als Generalprobe für das fünf Wochen später stattfindende „Große Fest“ galt.

Der Schützenverein hatte die 32 noch lebenden Schützenkönige zum sogenannten „Kaiserschießen“ am Samstag nachmittag eingeladen. Aus Alters- und Krankheitsgründen kamen nicht alle „Ehemaligen“; 23 von ihnen waren jedoch zum Fest anwesend, der älteste Teilnehmer war der 83-jährige Wilhelm Kersting aus Düsseldorf.

Im Gasthof Balkenhol trafen sie sich und von dort holte sie der gesamte Schützenverein mit den Kapellen ab, um sie gemeinsam zur Festhalle zu begleiten, wo nach der Ehrung der Jubilare das spannende Schießen um die Kaiserwürde begann. Nach 40 Minuten war es dann soweit: Anton Lausen, Schützenkönig des Jahres 1982 hatte den entscheidenden Schuß abgegeben und wurde „Kaiser“.

Am folgenden Sonntag marschierten dann im großen Festzug mit drei Majestäten -  dem Kaiserpaar, dem Kreiskönigspaar und dem amtierenden Königspaar fast 700 Festteilnehmer aus 10 benachbarten Vereinen durch unser herrlich geschmücktes Dorf, begleitet von 7 Musikkapellen und Tambourkorps. 230 neue blau-weiße Schützenfahnen mit dem Bleiwäscher Wappen wehten vor fast jedem Hause im Ort, die zur Hälfte vom Schützenverein bezahlt wurden, ein einziges Fahnenmeer, erstmalig.

Für die vielen Gäste und Festteilnehmer war neben der Festhalle ein großes Zusatzzelt eigens aufgebaut worden. Eine Bombenstimmung herrschte in allen Räumlichkeiten.

Ein Ereignis besonderer Art soll auch in der Chronik erwähnt werden: ein diamantenes Königsjubiläum war zu würdigen. Vor 60 Jahren waren Willy und Anna Lausen das Königspaar von Bleiwäsche gewesen. Mit der Blasmusik und dem ganzen Verein ging´s zu ihnen, um sie gebührend zu ehren. Die Freude war groß! Leider verließ Willy Lausen – ein echter Schützenbruder – einige Tage darauf für immer uns.

Der Montag wurde bei bestem Wetter in gewohnter Weise gefeiert. König wurde Theo Brackhaus, der seine Frau Maria zur Königin wählte. Abschließend kann über dieses Jubiläumsfest geschrieben werden, daß es in schöner Harmonie gefeiert wurde und als bestandene Generalprobe gelten konnte.

Gleich danach gingen die Vorbereitungen für das Kreisschützenfest am 1. September weiter. Über 50 Schützenvereine mit 22 Musikkapellen und Tambourkorps hatten  ihre Teilnahme zugesagt. Auf einer der Festhalle gegenüberliegenden Wiese mußten 4 Zelte mit 3600 m² Fläche zusätzlich bereitgestellt werden, in denen 5000 Sitzplätze waren. Die Felder und Wiesen rund um den Ort hatten unsere Bauern zur Verfügung gestellt als Parkfläche für ca. 8000 Pkw´s und 35 Busse.

Nicht nur der Schützenverein, sondern die ganze Dorfgemeinschaft war im Großeinsatz, um ein Fest vorzubereiten, daß Bleiwäsche in seiner Dorfgeschichte noch nicht erlebt und auch vorerst wohl nicht mehr erleben wird. Man spürte, daß unsere Bürger „ihr“ Dorf zu diesem Jahrhundertereignis im schönsten Festkleid präsentieren wollten. Sie putzten Vorgärten, Häuser und ihre Wohngrundstücke heraus: viel Farbe, zusätzliches Grün und Blumen kamen in unseren Ort. Aber auch die Stadt Wünnenberg gab großzügige Unterstützung. Straßen, Gehwege und Plätze wurden zusätzlich zu dem Programm einer Dorferneuerungsmaßnahme in Schuß gebracht, um Bleiwäsche in einem schmucken Bild erscheinen zu lassen. Alle öffentlichen Gebäude wie Schule, Jugendkunstschule, Feuerwehrhaus, Gemeindehalle und Volksbank wurden neu gestrichen.

Der Dorfplatz mit Kirche, Pfarrhaus und Kriegerdenkmal ist mit der Dorferneuerungsmaßnahme zum beispielhaften Schmuckstück eines Ortskernes geworden. Alle Verantwortlichen und Organisatoren hatten beste Vorarbeit geleistet und unser Ort war gerüstet und gut vorbereitet auf das große Fest.

Wenn das Wetter nun noch mitspielte, müßte es ein Fest der Superlative werden.

Am Samstag, 3. September war es dann so weit: um 14 Uhr traten die Bleiwäscher Schützen auf dem neuen Dorfplatz mit allen örtlichen Vereinen und Akteuren aus Bleiwäsche an, die den Heimatnachmittag gestalteten, zu dem sich über 1000 Zuschauer und Ehrengäste eingefunden hatten. Tanz, Gesang und die plattdeutsche Sprache standen dabei im Mittelpunkt eines 2-Stunden-Programms, durch das unser Heinrich Kappius - (Niggemann) – mit Schifferklavier gekonnt führte.

Unsere Schulkinder, die Frauengemeinschaft, die Jugendkunstschule und viele andere gestalteten einen gelungenen, urwüchsigen Heimatnachmittag, der unter dem Motto ablief: „Gemeinschaft durch Frohsinn und Geselligkeit“!

Danach ging es zum Kriegerdenkmal, wo für alle Festteilnehmer und Bewohner ein Feldgottesdienst stattfand, zelebriert von Msgr. Dr. Kühne aus Hardehausen mit einer zündenden Festpredigt.

Von hier aus gingen alle wieder geschlossen mit Musik zu den Festzelten, zu geselligem Beisamensein. Den Abschluß des 1. Tages bildete ein Brillant- Höhenfeuerwerk am dunklen Abendhimmel!

Gespannt wartete unser Dorf auf den Hauptfesttag, den Sonntag. Alles Daumendrücken und Hoffen hatte sich gelohnt: es war ein Königswetter! Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen konnten die Zuschauer und Festteilnehmer aus dem Altkreis Büren und dem benachbarten Hochsauerlandkreis in den Mittagsstunden in Bleiwäsche empfangen werden.
Die Busse und Pkw's wurden auf die vorgesehenen Parkplätze vor dem Dorf von der Polizei eingewiesen.

Die Schützen und Musikkapellen sammelten sich zum Antreten auf dem Sportplatz. 4.200 Schützen mit 49 Königspaaren samt Hofstaat, begleitet von 22 Musikkapellen bzw. Tambourkorps bildeten einen 3 km langen Festzug, der sich über den Potthofsweg, die neuen Siedlungen und durch das Altdorf wieder zu den Festzelten bewegte, unter optimalen Bedingungen!

Die Polizei schätzte 25.000 Schaulustige an den Straßenrändern, die den prächtigen Festzug und unseren Ort; ein einziges Blumen- und Fahnenmeer verfolgten und bewunderten.

Es war ein Rausch von Farben, eine bestechende Schau, ein Augenschmaus eines großen Spektakels, als sich der Festzug durch das ganze Dorf bewegte! Ein ergreifendes Erlebnis für den Ort Bleiwäsche!

Die Erwartung: ein Fest der Superlative, war wahr geworden.

Bei dem sich anschließenden Vogelschießen holte Horst Schreiber von den Bürener Sebastiönern den Vogel von der Stange, womit das nächste Kreisschützenfest in Büren stattfindet.

In den Festzelten und der Gemeindehalle wurde dann bis in die frühen Morgenstunden des Montag´s gefeiert, bei Tanz und Spiel!

Am Montag begann der letzte Tag mit einem Festgottesdienst in unserer Pfarrkirche. Zahlreiche benachbarte Schützenvereine hatten sich wiederum eingefunden, auch um an dem sich anschließenden Frühschoppen mit Schützenfrühstück teilzunehmen. Es hatte eben allen Teilnehmern der Vortage zu gut gefallen und so endeten Frühschoppen und Frühstück erst am Abend gegen 19 Uhr!

Einer der letzten Festteilnehmer, die die Zelte verließen, war unser bekannter Stadtdirektor Willy Bonefeld.

Allgemeines:
Der Bruchzins erhöhte sich in diesem Jahre um 27.000 DM auf 181.224,81 DM. Da über die bis zum 3.12.1989 vorläufig unter Schutz gestellte Höhle noch immer keine Entscheidung gefallen ist, erklärte die Stadtvertretung mit einer Erweiterung des Steinbruches nach Norden in den gemeindlichen Waldbereich sich einverstanden.

In Bleiwäsche gab es in 1988 noch 17 Milchviehhalter und 24 Rindviehhalter mit 640 Stück Rindvieh!

Unsere Pfarrgemeinde zählte 794 Katholiken. In 1988 gab es 8 Taufen, 8 Todesfälle, 5 Erstkommunikanten und nur 2 Trauungen.

Der Fremdenverkehrsverein gab die Übernachtungszahlen mit 35.000 an.

Zur Bautätigkeit:
Die Stadt Wünnenberg führte wegen des Kreisschützenfestes in unserem Dorf umfangreiche Arbeiten aus: Mehrere Dorfstraßen und Gehwege erhielten einen neuen Teerüberzug; die Gesamtmaßnahme belief sich auf 260.000 DM und wurde von der einheimischen Firma Eley ausgeführt. Die Wege des Friedhofs wurden von derselben Firma für 27.000 DM neu geteert, bzw. gepflastert. Unsere Schule bekam einen neuen Fassadenanstrich für 8.000 DM durch die hiesige Firma Heinrichs, sowie neue Kunststofffenster für 8.600 DM von der Firma Rüther, Wünnenberg.

Endlich wurde die Schule um einen Mehrzweckraum erweitert und die veralteten Toilettenanlagen erneuert. Die Arbeiten wurden mit einem Kostenaufwand von rund 227.000 DM durchgeführt, wozu noch sonstige Verbesserungen am Altbebäude ausgeführt wurden. Hierzu erhielten wir vom Land einen 70 %-igen Zuschuß. Die Schule ist nach dieser Maßnahme raum- und baumäßig in bester Ordnung.

Die Gemeindehalle wurde an seiner Südseite mit einer neuen Eternitfassade versehen; Kostenpunkt rund 11.400 DM durch die Firma Hillebrand aus Brilon.

Die im Vorjahr begonnene Dorferneuerungsmaßnahme in der Dorfmitte, konnte bis zum großen Fest abgeschlossen werden, es ist das Schmuckstück des Ortes geworden!


Insgesamt belaufen sich die Kosten auf 513.000 DM; hierzu wurde vom Land ein Zuschuß von 80 % gegeben.

Das Sägewerk Sprenger erweiterte seinen Betrieb in Richtung Norden und Westen; dafür mußte ein Wirtschaftsweg nach Norden verlegt werden.

Neue Wohnhäuser wurden in diesem Jahr nicht errichtet.

Zum Haushalt:
Der Haushalt der Stadt schloß in Einnahmen und Ausgaben mit 26.996.716 DM ab. Es gab auch in diesem Jahr keine Erhöhungen der Steuern, Gebühren und Beiträge.

Kirchliches:
Am 16. Oktober wurde unser langjähriger Seelsorger Pater Josef Bunse MSF, feierlich verabschiedet, nachdem er seit 1971 bei uns gewesen war. Aus Altersgründen kam er ins Ordenshaus nach Wanne-Eikel.

Die Verwaltung unserer Pfarrgemeinde übernahm danach Pastor Dr. Elmar Nübold aus Fürstenberg; ihm zur Seite steht Vikar Werner Beule, ebenfalls aus Fürstenberg.


1989

Aus dem Gemeindeleben

Zum Wetter und zur Ernte:
Das neue Jahr fing ohne Schnee und Kälte mit ungewöhnlich hohen Temperaturen an. Es war der zweite „Nicht“-Winter hintereinander. Nicht ein einziges Mal fuhr in unserer Gemeinde der Schneepflug, was der Chronist noch nicht erlebt hatte.

Es war überhaupt kein Winter.

Im Monat März setzten dann starke Regenfälle ein, die erst gegen Monatsende nachließen. Die Felder trockneten schnell ab und die Frühjahrsbestellung ging zügig vonstatten. Im April gab es ebenfalls viel Regen. Dagegen brachte der Mai viel Sonne und Wärme, sodaß eine große Trockenheit herrschte. Man sprach vom sonnenreichsten Monat des Jahrhunderts. Der Sommer war ein Bilderbuchsommer; wie selten zuvor. Menschen, Tiere, Weiden und Felder litten unter der großen Trockenheit.

Die Landwirte konnten die Heu- und Getreideernte schnell und gut einbringen. Nur in wenigen Fällen brauchte das Getreide getrocknet werden.

Ende September und Anfang Oktober fiel endlich der lang ersehnte Regen: es schüttete tagelang und ununterbrochen, die Felder waren unbefahrbar für die Bauern. Langsam trockneten sie erst Ende Oktober ab, als wieder eine lange Trockenperiode einsetzte, in der die Herbstbestellung ungehindert ausgeführt wurde. Zum Jahresende herrschte mäßiger Frost, aber kein Schnee.

Unser Vereinsleben:
Nachdem das Jahr 1988 im Bleiwäscher Vereinsleben besondere Höhepunkte gebracht hatte, galt es in diesem Jahre wieder zur alten Regelmäßigkeit zurückzufinden.

Das 1. Fest war die Generalversammlung des Schützenvereins mit anschließendem gut besuchtem Ball. Danach folgten die Darbietungen an den Fastnachtstagen mit einer gekonnten Veranstaltung des Carnevals-Clubs in der Festhalle. Bunte Kostüme und tolle Büttenreden beherrschten den gut besuchten Abend.

Den Maiball und ein Pokalturnier im Sommer veranstaltete der Sportverein.

Am letzten Juliwochenende feierten unsere Schützen bei herrlichem Sommerwetter „ihr“ Schützenfest. König wurde Hubertus Wittler jun. von der Hauptstraße, der seine Freundin Anne Rabeneck aus Alme zur Königin nahm. 2 Jubelköniginnen konnten ein goldenes Jubiläum feiern: Frau Grete Bürger war am Schützenfestsonntag 1939 und Frau Elisabeth Scholand (geb.: Eley) am Schützenfestmontag 1939 Königin gewesen.

Sie wurden beide vom Verein gebührend geehrt.

Den Herbstball führte ebenfalls der Schützenverein aus.

Auf allen Veranstaltungen im Ort spielte die Blasmusik aus Hegensdorf.

Jubiläum:
4 Ehepaare unseres Dorfes feierten in diesem Jahre Ihre Goldene Hochzeit: Alois Weinert aus der Siedlung, Anton Kersting (Küster), Albert Ellebracht und Johannes Eley; von der Zahl her sicherlich eine Seltenheit in Bleiwäsche.

Am 30. Oktober fand im Schulzentrum in Fürstenberg die Verabschiedung des Stadtdirektor Bonefeld statt, der dieses Amt nach 26 Jahren abgab, weil er in den Ruhestand trat.

Gleichzeitig wurde der neu gewählte Stadtdirektor Menne eingeführt, der ab  01.11.1989 sein Amt antrat.

Bruchzins und Höhle:
Gegenüber 1988 erhöhte sich der Bruchzins nochmals. Die Stadt bekam in 1989 von der MHI 228.329,50 DM, ein Zeichen für den immer schnelleren Abbau des Gesteins.

Mit Bescheid des Regierungspräsidenten Detmold vom 15.12.1989 wurde die einstweilige Sicherstellung der Höhle verfügt. Die Anordnung gilt vom 01.01.1990 bis 30.09.1991. Damit ist die gesetzliche Frist für eine einstweilige Sicherstellung    (4 Jahre) ausgeschöpft. In diesem Zeitraum wird das förmliche Unterschutzstellungverfahren nach dem Landschaftsschutzgesetz durchgeführt. Was weiter wird, bleibt abzuwarten!

In diesem Jahre war überhaupt keine Bautätigkeit, nachdem von der Stadt und von Privaten im vorigen Jahre große Anstrengungen unternommen worden waren, wegen des Kreisschützenfestes.

Die Katholische Kirchengemeinde stellte am 10.11.1989 den Antrag an die Stadt, eine Teilfläche aus dem Grundstück gegenüber des Pastorats zu erwerben für den Bau eines Pfarrheimes und eines Kindergartens, für den sie die Trägerschaft übernehmen wollten. Da zur Zeit keine Fördermittel bereitstehen, werden mit der Verwirklichung wohl noch 2 bis 3 Jahre ins Land gehen.

Zum Haushalt:
Die Einnahmen und Ausgaben der Stadt Wünnenberg schlossen im Verwaltungshaushalt mit 18.834.673,44 DM ab und im Vermögenshaushalt mit 7.732.041,53 DM. Steuern, Gebühren und Beiträge wurden auch in diesem Jahre nicht erhöht.

Der Fremdenverkehrsverein meldete leicht rückläufige Übernachtungszahlen.

Die Katholische Pfarrgemeinde hatte 4 Taufen, 8  Erstkommunikanten, 1 Trauung und 8 Begräbnisse.

Allgemeines:
Am 1. Oktober fanden Kommunalwahlen statt. Für die CDU zog in den Stadtrat; Heinz Becker und Johannes Hülshoff, für die SPD Heinz Niehoff und Peter Stachowiak; somit stellte Bleiwäsche 4 Vertreter im Stadtrat! Heinz Becker wurde zum 4. Mal in den Kreistag Paderborn gewählt!

Flurbereinigung:
Nachdem im Herbst dieses Jahres die Bleiwäscher Grundstückseigentümer ihre neuen Grundstücke zugeteilt erhielten, soll hierüber berichtet werden.

Am 21.12.1973 hatte das Landesamt für Agrarordnung NRW in Münster beschlossen, eine Flurbereinigung in dem Nachbarort Madfeld anzuordnen, wodurch der Grundbesitz vieler Bleiwäscher Eigentümer betroffen war. Dieses Verfahrensgebiet in Madfeld wurde durch Änderungsbeschluß vom 16.03.1979 des Amtes für Agrarordnung in Arnsberg erweitert um die Bleiwäscher Eigentumsflächen in der Gemarkung Wünnenberg und der Gemarkung Alme, am Loh und im Lühlingsbachtal.

Am 14.01.1980 fand dann in unserer Gemeindehalle ein Aufklärungstermin statt, für alle hiesigen Grundstückseigentümer mit dem Ziel, auch die Gemarkung Bleiwäsche mit in das besagte Verfahren einzubeziehen.

Am 2. April 1980 erfolgt der Beschluß des Agraramtes in Arnsberg, die gesamte Gemarkung Bleiwäsche, die Ortslage Bleiwäsche und das Wünnenberger Feld (Flur 9 und 10), das fast ausschließlich im Eigentum von Bleiwäschern ist, zum Flurbereinigungsverfahren zuzuziehen, das nun mehr eine Größe von 2401 ha hatte.
Im selben Jahre erfolgte dann die Wertermittlung der Grundstücke durch zwei Sachverständige.

In den Jahren 1981 bis 1986 wurde unsere Ortslage reguliert und die Grenzen der Hausgrundstücke neue abgemarkt. Die Grenzen außerhalb der Ortschaft wurden durch neue Grenzsteine gekennzeichnet.

In den Jahren 1986 bis 1989 wurden die neuen Wege und Gewässer abgemarkt und das gesamte Flurbereinigungsgebiet neu aufgemessen.

Dann erfolgte im Herbst 1989 der neue Besitzübergang und die Teilnehmer wurden in ihre neuen Zuteilungsgrundstücke eingewiesen.

Naturgemäß entstand viel Ärger, Neid und Mißgunst unter den Teilnehmern, von denen mancher nicht zufrieden gestellt wurde und Einspruch einlegte. Was daraus wird, muß abgewartet werden. Hierüber berichtet der Chronist zu gegebener Zeit!